
Jahreshauptversammlung des Schützengau Eichstätt
Schützenvereine als Kitt der Gesellschaft
Jahreshauptversammlung des Schützengaus Eichstätt
Eichstätt - Der Schützengau Eichstätt zeigte sich über die hervorragende Teilnahme der Schützenmeister und Delegierten im Vereinsheim der FSG Eichstätt höchst zufrieden. Von den 42 angeschlossenen Vereinen waren 38 Vereine mit 65 Delegierten der Einladung gefolgt. Gauschützenmeister Karl Renn konnte die Beschlussfähigkeit der Versammlung feststellen.
In seinem Jahresbericht bezeichnete Karl Renn die Schützenvereine als sozialen Kitt unserer Gesellschaft. Schützenvereine sind ein fester Bestandteil des Lebens und der Traditionen. Der Gauschützenmeister ging auf die Mitgliederentwicklung ein. Die pandemiebedingte Durststrecke scheint überstanden zu sein. Mit 60 Neumitglieder, davon allein 42 Mitglieder im Schüler und Jugendbereich hat der Gau zurzeit 7123 Erstmitglieder. Der Schützengau Eichstätt hat sich mittlerweile zum zweitstärken Gau des Mittelfränkischen Schützenbundes entwickelt. Die von der Gaujugendleitung erstmalig durchgeführte Gaumeisterschaft Lichtgewehr mit einer Teilnahme von 44 Schülerinnen und Schüler war ein toller Erfolg und beweist uns den Aufwärtstrend im Schüler- und Jugendbereich. Auf Grund von massiven Anregungen einiger Vereine kündigte Renn an, dass bei Gausportevents entsprechend der Ausschreibung nur noch Erstmitglieder des jeweiligen Vereins in die Wertung kommen.
Weiterlesen: Jahreshauptversammlung des Schützengau Eichstätt
Hohe Ehrung für Karl Renn
Höchste Ehrung für Gauschützenmeister Karl Renn
Eichstätt/München - Am 71. Bayerischen Schützentag in München wurde Gauschützenmeister Karl Renn mit der höchsten Auszeichnung der allgemeinen Ehrungen die der Deutsche Schützenbund zu vergeben hat ausgezeichnet. Der Präsident des Deutschen Schützenbund Hans-Heinrich von Schönfels und der 1. Landesschützenmeister des Bayerischen Sportschützenbundes Christian Kühn überreichten ihm das Ehrenkreuz in Gold "Sonderstufe".
Die Laudatio dazu spiegelt im Zeitraffer 45 Jahre Vollblutfunktionär, bezeichnet ihn als Schütze mit Leib und Seele. Auf Vereins- Gau und Bezirksebene war und ist er immer noch an vorderster Stelle zu finden. Mit den höchsten Ehrungen ist Karl Renn ausgezeichnet worden. Zu nennen sei für alle Ehrungen das Protektor Abzeichen in Gold S.K.H. Herzog Franz von Bayern und der Verdienstorden der Bundesrepublik Deutschland.
Drei Schützenfunktionäre erhielten hohe Auszeichnung
Der Mittelfränkische Schützenbund veranstaltete seine Delegiertentagung in Lauf an der Pegnitz. Mehr als 55000 Mitglieder in zwölf Gauen sind im Schützenbezirk Mittelfranken organisiert. Für drei Schützen aus dem Schützengau Eichstätt war dies eine besondere Kulisse für eine erhaltene hohe Ehrung. Die Auszeichnungen wurden ihnen vom 1. Landesschützenmeister des Bayerischen Sportschützenbundes Christian Kühn verliehen.
Mit dem Ehrenkreuz in Bronze des Deutschen Schützenbundes wurde eine Dame geehrt, die seit ihrem 12. Lebensjahr im Schießsport unterwegs ist. Sonja Hubner ist im Schützengau Eichstätt doppelt aufgestellt. Von 2003 ab war sie als stellvertretende Gaudamenleiterin tätig. Vor zwei Jahren übernahm sie als 1. Gaudamenleiterin die Verantwortung für die Damenarbeit im Schützengau Eichstätt. Die umfangreiche Mitglieder- und Passverwaltung führt sie seit 2013.
Der Schatzmeister des Schützengau Eichstätt Josef Wojtasiak erhielt das Ehrenkreuz in Silber des Deutschen Schützenbundes. Der Geehrte ist schon seit 1980 Schatzmeister seines Heimatvereins Germania Mühlheim und seit 1997 Gauschatzmeister. Maßgeblich beteiligt war er mit der Organisation und Durchführung des 90-jährigen und 100-jährigen Vereinsjubiläums. Als verantwortlicher Bauleiter leistete er seit der Planung ab 1992 bis zur Fertigstellung des Schützenhauses in Mühlheim im Jahr 1995 unzählige Arbeitsstunden.
43 Jahre ununterbrochenes Ehrenamt zeichnen Matthias Schmidt aus. Der Dienstälteste Schützenmeister im Gau Eichstätt war zudem auch über 12 Jahre als Gaujugendleiter im Schützengau tätig. Der Neubau der Schießanlage in Morsbach kann als sein Bauwerk bezeichnet werden. Für seine unermüdliche Arbeit um das Deutsche Schützenwesen wurde er mit der Medaille am grünen Band ausgezeichnet.
Weiterlesen: Drei Schützenfunktionäre erhielten hohe Auszeichnung
Chronik
Auf Einladung des Mittelbayrischen Zimmerstutzenschützenverbandes fand am 20. November 1927 im Nebenzimmer der Gaststätte „Zum Ochsen“ eine Besprechung zur Gründung eines Zimmerstutzengaues statt. Eingeladen wurden 22 Schützenvereine, von denen 11 Vereine anwesend und zwei Vereine entschuldigt waren. Die Abstimmung über eine Gaugründung wurde durch Zuruf vorgenommen. Von den 11 anwesenden Vereinen stimmten acht Vereine mit einem „Ja“, ein Verein mit „Nein“, zwei Vereine sagten unter Vorbehalt zu. Die zwei entschuldigten Vereine gaben ihre Zustimmung bereits vor der Zusammenkunft. Als provisorischer Gauschützenmeister wurde der Waffenhändler Otto Zeitlinger bestimmt.
13 Vereine beteiligten sich am 20.11.1927 an der Abstimmung zur Gaugründung:
Adelschlag, Breitenfurt, Eichstätt-Wittelsbach, Eichstätt-Heimerbräu, Gammersfeld, Kaldorf,
Konstein, Obereichstätt, Ochsenfeld, Pietenfeld,
Pollenfeld, Titting und Wasserzell.
Die offizielle Gründungsversammlung mit der Wahl des Gauschützenmeisteramtes war dann am 8. Januar 1928 im Ochsbräu. Die Delegierten aus neun Vereinen gründeten den Gau I Eichstätt.
Auszug aus dem Gründungsprotokoll vom 8. Januar 1928
Fünf Jahre verblieben dem jungen Schützengau an den gesteckten Zielen und Aufgaben zu arbeiten. Maßgeblich wurden in dieser Zeit die Gau- und Volksfestschiessen vorbereitet. Das Gauschützenmeisteramt wurde während dieser Zeit immer wieder bestätigt.
Einen Monat nach der Ernennung Adolf Hitler zum Reichskanzler (30. Januar 1933) finden wir mit der Delegiertenversammlung im Gasthaus Heimerbräu am 2. April 1933 den letzten Eintrag im Protokollbuch des Schützengau 1 Eichstätt.
Die Machtübernahme der Nationalsozialisten hatte auch Auswirkungen für den Gau Eichstätt und seinen angeschlossenen Vereinen. Es waren nicht nur äußerliche Veränderungen wie der Hitler Gruß, das Hissen der Hakenkreuzfahne, Zwangsverpflichtungen, verbindliche Schulungen oder Parteimitgliedschaft zu sehen. Die Gleichschaltung aller Verbände, Gaue und Vereine und die Unterwerfung von Kultur, Religion und Wirtschaft unter der Macht des Staates nach dem Führerprinzip begann. Jeder einzelne hatte sich unterzuordnen.
Im Mai 1933 wurde durch Verfügung des Reichssportkommissars der Zusammenschluss aller Schießsport treibenden Verbände zum „Deutschen Schützenverband“, einem Unterverband des „Reichsbundes für Leibesübungen“ angeordnet.
Die angeschlossenen Vereine hatten noch eine Schonfrist bis zum 1. Quartal 1935. Vereine die bis dahin keine Anmeldung beim „Deutschen Reichsbund für Leibesübungen“ bestätigten und zugleich die Einheitssatzung anerkannten, wurden aufgelöst und das Vereinsvermögen beschlagnahmt.
Nach der Gleichschaltung des Sports im Deutschen Reichsbund für Leibesübungen wurden von den Nationalsozialisten Dietwarte zum weltanschaulichen Aufpassen in den Verbänden und Vereinen eingesetzt. Aus einem Gauschützenmeister wurde ein Unterkreisleiter, aus einem Schützenmeister ein Vereinsführer.
Vereinsführerwahlen (Schützenmeisterwahlen) die vor dem 30. Januar 1933 stattgefunden haben, wurden annulliert und mussten nachgeholt werden. Gewählt wurde auch nur noch der Vereinsführer, der seine Mitarbeiter bestimmte. Der Vereinsführer musst vom Kreisleiter bestätigt werden, vorausgesetzt die politische Gesinnung stimmte.Sicher gab es Vereine, die dieser Ideologie folgten und dadurch ihr Fortbestehen retteten. Einige Vereine blieben leider auch auf der Strecke, und mussten ihren Schießbetrieb einstellen.
1934 teilte man die Bayerischen Schützenvereine in 3 Gaue auf: Gau Hochland, Gau Franken und Gau Bayerische Ostmark des Deutschen Schützenbundes. Es gab keinen Bayerischen Schützenverband mehr. Wie sich die Verteilung der Vereine des ehemaligen Schützengaus 1 Eichstätt zu den neu aufgestellten Gauen verhielt, konnte nicht ermittelt werden. Lediglich von Gammersfeld ist durch ein Schreiben an Zeitlinger bekannt, das die Versicherungsbeiträge für 1936 an den Gau Hochland abgeführt wurden. Die meisten Vereine dürften jedoch dem Gau Bayerische Ostmark zugeführt worden sein.
Beim Gau Bayerische Ostmark war Otto Zeitlinger als Unterkreisleiter tätig. Ohne finanzielle Unterstützung bestand seine Hauptaufgabe den Kontakt zu den Vereinen aufrechtzuerhalten. Mehrmals bemängelte er den Missstand, er könne auf Dauer aus seinem Privatvermögen diese Zuarbeit nicht mehr aufrecht erhalten.
Otto Zeitlinger verstarb 1941 ?