Deutsche Pokalsiegerin vom SV Morsbach
Hilpoltstein/Erlangen (HK) Mit der Titelverteidigung im DSB-Pokal hat die erste
Luftgewehrmannschaft des Leistungsvereins RWS Franken das Jubiläumsjahr des
Mittelfränkischen Schützenbundes gekrönt. Zum Erfolgsteam am vergangenen Samstag
in Erlangen gehörte auch
Carolin Fuchs
vom SV Morsbach.
Der tragische Star des
Wettkampfs stürmte aus der Sporthalle. "Ich halt das nicht mehr aus", schrie
Sonja Pfeilschifter, die Hände über den Kopf geschlagen, und bahnte sich ihren
Weg nach draußen. Das dramatische Ende im DSB-Pokalfinale konnte die
Luftgewehr-Weltrekordhalterin und mehrfache Welt- und Europameisterin einfach
nicht mehr mitansehen: Ihr Verein, die HSG München, lag in diesem Moment
gleichauf mit dem Titelverteidiger RWS Franken an der Spitze. Und ihre
Vereinskameradin Rebecca Frank durfte bei den letzten Schüssen keine Schwäche
zeigen.
Wie gut, dass Sonja Pfeilschifter, die selbst alle 40 Schüsse ins Schwarze
gebracht und damit das Pokalfinale mit atemberaubenden 400 Ringen eröffnet
hatte, in diesem Moment schon an der frischen Luft stand. Ihre Vereinskameradin
zitterte sich nämlich zu zwei Zehnern. Zweimal blinkte die 10,0 auf ihrer
Ergebnistafel auf. Ein Zehntelmillimeter weiter weg vom Ziel, und die Münchener
Mannschaft,
Carolin Fuchs (mitte) mit ihrer Siegermannschaft
die sich schon im vergangenen Jahr mit dem
zweiten Platz zufrieden geben musste, wäre aus dem Rennen gewesen.
Mit jeweils 3125 Ringen standen RWS Franken und die HSG München schließlich an
der Spitze der 17 Luftgewehrmannschaften im DSB-Pokalfinale. Doch der Titel
blieb in Mittelfranken: Die Addition der letzten Serien aller acht Schützen pro
Team ergab einen Sieben-Ringe-Vorsprung für die Rot-Weiß-Schützen, weshalb die
sensationelle Leistung der deutschen Vorzeigeschützin Sonja Pfeilschifter zu
einem Muster fast ohne Wert verkümmerte. Bei der Siegerehrung am Samstagabend
bekam 37- jährige Sportsoldatin lediglich eine Ehrenmedaille als Tagesbeste
überreicht, während der mittelfränkische Leistungsverein die Wiederholung des
Pokalsiegs ausgelassen feierte.
Da konnten es die Rot-Weiß-Schützen leicht verschmerzen, dass ihre zweite
Auswahlmannschaft, die von Franz Rupp (FSG Hilpoltstein) betreut wurde und der
auch Theresa Schwendner (SSG Röttenbach) angehörte, den dritten Platz aus dem
Vorjahr nicht wiederholen konnte. 3069 Ringen reichten am Samstag in der
Erlanger Emmy-Noether-Sporthalle nur zum sechsten Platz hinter der FSG Der Bund
München (3118), den Isarschützen Plattling (3102) und der SSV Hesselberg (3077).
Auf dem achten und elften Platz folgten die beiden Mannschaften der SSG
Jura-Altmühl mit 3056 und 3043 Ringen, während der SV Berching (3017) als
sechster Vertreter des Mittelfränkischen Schützenbundes den 16. und damit
vorletzten Platz belegte. Insgesamt zufrieden zeigte sich SSG-Sportleiter Franz
Habermeier, mit dem Abschneiden der beiden Auswahlmannschaften aus dem
Schützengau Eichstätt. "Wenn wir unsere besten Schützen gebündelt und eine
Mannschaft geopfert hätten, wäre ein Top-5-Ergebnis möglich gewesen." Doch so
erlebten nicht nur acht, sondern 16 Eichstätter Schützen dieses Pokalfinale in
Erlangen.
RWS Franken I: Maren Prediger 398, Stephanie Bauer 393, Carolin Fuchs
392, Christian Bauer 391, Magnus Weinberger 391, Matthias Weißkopf 390, Miriam
Markart 389, Werner Gumbrecht 381.
RWS Franken II: Patrick Müller 393, Theresa Schwendner 392, Laura Popp
388, Stefan Düsel 387, Julia Klein 385, Sebastian Meixner 385, Tobias Früh 382,
Bernhard Ruckelshausen 357.
SSG Jura-Altmühl II: Katharina Hüttinger 390, Christina Stahr 388,
Katharina Brandl 387, Michael Templer 384, Karin Peter 381, Christian Wehner
381, Willi Hallmeier 379, Theresa Rieder 366.
SSG Jura-Altmühl I: Andrea Staud 390, Florian Finsterer 389, Susanne
Peter 387, Theresa Forster 385, Simone Hiller 383, Peter Wegrampf 374, Wolfgang
Rixner 368, Stephan Riedl.
Von Jochen Münch |